Aus Potsdamer Neueste Nachrichten | 26.08.2004
Michael Erbach über die Verkehrsentwicklungsplanung
Natürlich wird die Netzverknüpfung im Mittelpunkt der weiteren Beratungen der Arbeitsgruppe stehen, die ein integriertes Verkehrskonzept für Potsdam und das Umland entwickeln soll. Das Thema hat neuen Zündstoff durch ein Gutachten aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark erhalten, das den Bau der Havelspange über den Templiner See empfiehlt und eine Weiterführung nach Werder als sinnvoll bezeichnet. Im Kreistag gibt es einen Parteienkonsens gegen den Brückenbau. Die Vertreter der Stadt Potsdam in der Arbeitsgruppe gehen hingegen mit unterschiedlichen Meinungen an die Arbeit. Heiße Diskussionen zur Havelspange stehen der Arbeitsgruppe also bevor. Dabei sollte die Streithähne aber nicht das ursprüngliche Ziel aus den Augen verlieren: ein integriertes Verkehrskonzept unter Berücksichtigung aller Verkehrsmittel zu erarbeiten, das die Interessen aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt – beispielsweise unter Einbeziehung des Öffentlichen Nahverkehrs und des Umweltschutzes. Dass die vielen Bürgerinitiativen zumindest gehört werden sollen, ist dabei sehr wichtig. Deren Sachverstand wird gebraucht – entschieden werden muss dann aber im Interesse des Ganzen. Das wird Kompromisse erfordern, die aber hinnehmbar sein müssten, wenn tatsächlich alles ausgelotet wurde.
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