Um den Park zu erhalten, gibt es im Wildpark ein Benefizrennen / Am Sonntag waren 60 Sportler dabei
Für die einen ist es Tradition dabei zu sein, für andere ist es eine tolle Laufstrecke und wieder andere sehen imWildparklauf den optimalen Abschluss eines sportlichen Jahres. Vor acht Jahren hat Matthias Fannrich den „Pro-Wildpark-Lauf“ ins Leben gerufen. Wer die fünf oder zehn Kilometer lange Strecke durch den Wildpark läuft, unterstützt mit seinem Startgeld auch automatisch den Erhalt des ehemaligen königlichen Jagdreviers.
Der 26-jährige Jonas Rogge und die ein Jahr ältere Anka Skowronek kennen den Park aus Kindheitstagen. „Wir haben oft Ausflüge hierher gemacht“, erzählen die Potsdamer. Deswegen sei der Wildparklauf für sie eine besonders schöne Sache. „Außerdem ist die Strecke wirklich sehr schön“, sagt Rogge. 2007 waren die beiden das erste Mal dabei. „Ein Freund hat uns davon erzählt“, sagt Skowronek. Dieses Mal sind sie zum zweiten Mal dabei und haben gleich ein paar Lauffreunde mitgebracht.
Der Wildpark wurde etwa 1840 angelegt und war einst das Jagdrevier von König Friedrich Wilhelm IV. Heute kümmert sich ein Verein um den Erhalt und die Pflege des Parks. Die rund 200 Mitglieder konnten 2004 verhindern, dass eine Straße durch den Park gebaut wird. Matthias Fannrich ist einer der Parkliebhaber. „Uns liegt der Wildpark einfach am Herzen“, sagt er. Fannrich wohnt in der Nähe des Parks und ist auch dort groß
geworden. Das sei auch der Grund, warum er sich für den Erhalt einsetze.
Für Frank Fockmann ist der Lauf durch den Wildpark Ehrensache. Von Anfang ist er dabei. Am Sonntag war er unter den rund 60 Läufern der einzige Nordic Walker. „Ich bin nicht so ganz fit zur Zeit“, sagt er fast entschuldigend. Beim ersten Lauf 2004 sei er nur zufällig dabei gewesen. „Das passte gut in meinen Kalender als Jahresabschluss.“ Danach war er immer mit dabei. Einige Bekanntschaften sind dadurch entstanden. Vor allem aber fühlt er sich dem Wildpark mehr verbunden. „Ich schaue im Internet nach, was der Verein macht.“ Fockmann schätzt die Mischung beim Lauf. „Die Stimmung ist sehr familiär“, sagt er. Es gehe weniger um Höchstleistungen, sondern eher darum, einen sportlichen Vormittag in schöner und historischer Umgebung zu verbringen.
Die schnellste Zeit über zehn Kilometer lief gestern Markus Cyranek in 37,16 Minuten, bei den Frauen war Cornelie Barthelme am schnellsten (48,58). Nach fünf Kilometern waren Jan Ludwig (18,03) und Franziska Reibitz (23,45) als Erstes im Ziel. (Von Christian Meyer)
aus Märkische Allgemeine vom 08.10.2012